Das Bild zeigt eine Illustration von John Tenniel aus dem Jahre 1858. |
"Der Rabe" erschien am 29. Januar 1845 im "New York Evening Mirror". Die Zeitung erschien wöchentlich zwischen 1823 und 1842 zunächst als "New York Mirror" und zwischen 1844 und 1898 als "The Evening Mirror". Großen finanziellen Erfolg brachte Poe "Der Rabe" jedoch nicht, lediglich sein Name wurde einer breiteren Leserschaft geläufiger. Das Gedicht handelt im Groben von einem Ich-Erzähler, der unter einer Pallas-Büste (Pallas-> Athene, griechische Göttin der Weisheit) einer verlorenen Liebe nachtrauert: Lenore. Dann hört der Erzähler ein Klopfen an seiner Tür und ein Rabe verlangt Einlass. Der Erzähler verlangt nach Erklärung, doch der Rabe sagt lediglich "Nevermore" - nimmermehr.
Poes Werk hat allgemein die Pop-Kultur beeinflusst. Unzählige Filmemacher, Musiker und Autoren bedienen sich bei seinem Werk. "Der Rabe" nimmt dabei eine Sonderstellung ein, da relativ selten Gedichte zu ganzen Filmen umgemodelt werden. Die Melodik der Zeilen eignet sich jedoch hervorragend als Vorlage für Musiker.
Zum "Tag des Raben" hier eine kleine Auswahl von Werken, die die lyrische Vorlage kreativ umzusetzen wissen.
Zuerst mal das Gedicht im Original, gelesen von Grusel-Meister Vincent Price:
Um Vincent Price geht es auch im Kurzfilm "Vincent" von Regisseur Tim Burton. Price ist hier Erzähler und das große Vorbild des kleinen Vincent. Außerdem wird auch aus "Der Rabe" zitiert:
The Alan Parsons Project erlangte mit dem Album "Tales of Mystery and Imagination" internationalen Ruhm. Auf dem 1976 erschienenen Album, dass von Poes Geschichten inspiriert ist, gibt es auch einen Track namens "The Raven", hier in einer etwas aufgemotzten Version:
Hier das Gedicht in einer deutschen Variante mit Gitarrenbegleitung und... nun ja... so etwas wie Gesang. Besonders skurril ist, wenn der Sänger zwischendurch beim Seiten umblättern Luft holt...
Wo Popkultur steht, sind die Simpsons nicht weit. Hier die "Raven"-Version aus der Treehouse-of-Horror-Folge aus der zweiten Staffel.
Auch Lou Reed hat sich an Poe versucht. Leider nicht sehr gut...
Die bislang letzte gut budgetierte Version, die Poe-Motive benutzt, ist der Film "The Raven". Darin spielt John Cusack den Autor höchstpersönlich. In den letzten Tagen seines Lebens gerät der ohnehin schwierige Autor in einen mysteriösen Mordfall. Ein Serienkiller lässt sich auf derbe Weise von Poes Werken inspirieren:
Kennt sonst noch jemand gute oder weniger gelungene Versionen?
Stefan Bohlander
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