Am Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Wendel finden regelmäßig verschiedene Taiji-Kurse statt
„Manche Schüler genießen die Stille sehr, die durch das Konzentrieren bedingt ist“, sagt Thomas Strube. Der 44-Jährige aus Alsweiler ist Mediator, Physik-, Mathe- und Vertrauenslehrer am AJG und frisch gebackener Vater eines Jungen, benannt nach Juri Gagarin, dem ersten Menschen im All, wie er mit strahlenden Augen erzählt. Außerdem ist er maßgeblich daran mitbeteiligt, dass Taiji am AJG so gut aufgenommen wird. Er selbst praktiziert den chinesischen Kampfsport seit etwa 21 Jahren. „Genau genommen üben wir 'Taijiquan'“, so Strube, „doch der Sport wird auch gerne als 'Taiji' abgekürzt.“
Taiji wird jetzt im dritten Jahr am AJG unterrichtet. Neben den Schülern der 11. und 12. Klasse, die, wie bereits erwähnt, dienstags üben, werden weitere Kurse angeboten. Die fünften Klassen nehmen verpflichtend an den Übungen teil. Dazu fällt einmal in der Woche ein Unterricht aus. An welchem Tag dies geschieht, wird in jedem Schulhalbjahr neu festgelegt. Zu diesem Kurs kommt ein externer Taiji-Lehrer. Thomas Strube leitet neben dem Dienstags-Kurs für die Oberstufe freitags auch eine AG für Lehrer. Kleinere Übungen für den Klassenraum sind ebenfalls möglich. Zurzeit nehmen dies etwa ein Dutzend seiner Kollegen in Anspruch.
Für die 11. und 12. Klassen wird der Dienstags-Kurs als Seminarfach fürs Abitur angeboten. „Das ist eine schöne Abwechslung vom Unterricht“, sagt Hanna Hoffmann, eine der Teilnehmerinnen. Alison Kuhn pflichtet ihr bei: „Ich habe vorher schon von Taiji gehört und fand es gleich faszinierend.“ „Vor Referaten ab und zu eine Übung zu machen, hilft tatsächlich beim Entspannen“, erzählt Marvin Schersche. Für Lehrer Thomas Strube ist es wichtig, nicht nur die praktischen Solo- und Partnerübungen mit den Jugendlichen zu machen. Im Seminarfach Taiji erläutert er während der vier Semester auch medizinische, historische und philosophische Hintergründe.
Angefangen hat alles mit einer Kooperation zwischen dem Kultusministerium und der Völklinger Volkshochschule. Die Anfrage ans Arnold-Janssen-Gymnasium landete dann bei Thomas Strube, der sich das Konzept für die Schule erdachte. Große Unterstützung erfuhr und erfährt er immer noch durch die Schulleitung. Als nächster Schritt ist angedacht, aktiv auf die Eltern der Schüler zuzutreten, um auch diesen Taiji näher zu bringen. Neben viel positivem Feedback hat er auch eine kleine Anekdote zu erzählen, die die Eltern aufhorchen lassen wird. „Ich habe tatsächlich einmal von mehreren Schülern einer 9. Klasse gehört, dass sie nach einem Taiji-Kurs sehr entspannt eine Arbeit mit guten Ergebnissen geschrieben haben“, erzählt er mit einem Augenzwinkern.
Weitere Infos: www.ajg-wnd.de
Stefan Bohlander
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen